THW Stolberg mit der Lizenz zum Sprengen

Neue Fachgruppe in Stolberg mit Spezialausbildung

Nichts ist so beständig wie der Wandel. Nach diesem Motto hat auch das Technische Hilfswerk erneut eine Anpassung seiner Ausrüstung und Fachgruppen an sich wandelnde Aufgaben und Gefahrenlagen durchgeführt. Im Zuge dieser Umorganisation erhielt der Ortsverband Stolberg als neue Spezialaufgabe eine Fachgruppe Sprengen.  Wenn mit konventionellen Maschinen und Geräten Gefahren nicht beseitigt werden können, kommt beim Technischen Hilfswerk (THW) auch Sprengtechnik zum Einsatz. Unter Nutzung von Explosivstoffen und Sprengtechnik übernimmt die Fachgruppe Sprengen (FGr. Sp.) Aufgaben zur Rettung von Menschen und Tieren, zur Erhaltung von Sachwerten sowie zur Beseitigung von Gefahrenquellen.  

"Regelmäßig überprüft das THW intern, ob die bundesweite Verteilung der Fachgruppen den aktuellen Entwicklungen entspricht", erklärt Ralf Flöhr, Ortsbeauftragter des THW Stolberg. "Aus einsatztaktischen Gründen wurde beschlossen, dass die Fachgruppe Sprengen zum THW-Ortsverband Stolberg wechselt, da sich die nächsten Sprenggruppen in Neuss und Düsseldorf befinden."

Das Leistungsspektrum der Fachgruppe Sprengen (FGr. Sp.) reicht von Deich- und Eissprengungen, um angestautes Wasser bzw. Eis kontrolliert abfließen zu lassen, bis hin zu Gesteins-, Fels,- Holz- und Bauwerksprengungen, um Gefahren zu beseitigen oder Menschen und Tiere zu retten.

Aber auch für die Feuerwehr ist die neue Fachgruppe von Interesse. Durch gezielte Sprengungen lassen sich beispielsweise einsturzgefährdete Bauwerke niederlegen oder bei Großbränden Rauchöffnungen sowie Eindring- und Löschöffnungen herstellen. Eine weitere Einsatzoption, die auch schon mehrfach durch die Stolberger Sprengberechtigten erprobt worden ist, besteht nach Stürmen in den Forsten der Nordeifel in der Beseitigung von in der Standsicherheit beeinträchtigter Bäume.

Neben dem Sprengen von Bäumen nach Stürmen oder von Bäumen unter Schneelast, wenn diese mit der Motorsäge nicht mehr gefahrlos gefällt werden können, bietet die Fachgruppe Sprengen ein breites Einsatzspektrum. Das Sprengen von Eisstauungen, damit angestautes Wasser wieder abfließen kann, das Sprengen von Deichen bei extremen Hochwasserlagen sowie Einsatzoptionen außerhalb der Gefahrenabwehr, z.B. im Natur- und Umweltschutz, wie bei der sprengtechnischen Anlage von Feuchtbiotopen.

Wolfgang Geicht, langjähriges Mitglied im THW Stolberg und ausgebildeter Sprengberechtigter mit langer Erfahrung, leitet die insgesamt sechs Einsatzkräfte starke Gruppe. Unterstützend wirkt der Kreisbeauftragte des THW Thomas Johnen mit, der ebenfalls ausgebildeter Sprengberechtigter des THW ist.

"Das THW ist die einzige nichtmilitärische bzw. nichtpolizeiliche Sprengkomponente in der Gefahrenabwehr", erläutert Wolfgang Geicht. "Man muss viele Ausbildungen besuchen und sich regelmäßig fortbilden, um in der Fachgruppe Sprengen aktiv sein zu dürfen.“

Die Ausrüstung ist in einem geländegängigen Mannschaftslastwagen (MLW 4) verlastet, der auch zum Transport der Helferinnen und Helfer dient. Aus Sicherheitsgründen wird kein Sprengstoff in der Unterkunft des THW gelagert.

Der Ausbildungsbetrieb der Fachgruppe Sprengen ist genauso vielfältig, wie ihre Einsatzoptionen. So werden Online-Ausbildungen zur Theorievermittlung genutzt und mit praktischer Gerätekunde zur Gewährleistung der Einsatzbereitschaft kombiniert. Zudem erhält die Fachgruppe Sprengen spezielle Übungsszenarien, um auf den Einsatzfall bestens vorbereitet zu sein.

Neben der neuen Fachgruppe Sprengen, gehört zum THW Stolberg weiterhin die Bergungsgruppe und die Fachgruppen Notversorgung und Infrastruktur.


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