THW Stolberg erhält einen neuen Gerätekraftwagen

Neuer rollender Werkzeugkoffer für den Katastrophenschutz



Wenn ein Fahrzeug 30 Jahre im Einsatz war, kann man an die Anschaffung eines Neuen denken. Beim Technischen Hilfswerk (THW) in Stolberg war es jetzt soweit.


Ob Menschen- und Tierrettung, Bekämpfung von Hochwasser- und Sturmschäden sowie andere technische Hilfeleistungen etwa Ausleuchtungen für die Sankt Martinszüge - 30 Jahre hat sich der Gerätekraftwagen der 1. Bergungsgruppe des Technischen Hilfswerks Stolberg (THW) bewährt. Aufgrund des hohen Alters wurde das Fahrzeug durch einen neuen, noch leistungsfähigeren Gerätekraftwagen (GKW 1) des Herstellers Freytag Fahrzeugbau auf einem MAN-Fahrgestell MAN TGM 18.290 ersetzt.

Etwa 18 Tonnen bringt das 250.000 Euro teure und allradgetrieben Fahrzeug auf die Waage, um Helferinnen und Helfer sowie technisches Gerät an die Einsatzstelle zu bringen. Bis zu neun Helferinnen und Helfer sind in der Gruppenkabine vorne mit an Bord. Im Gerätekraftwagen wird alles mitgeführt, was im Einsatz gebraucht wird. Zu finden ist unter anderem Großwerkzeug, ein tragbares Stromaggregat, Leitern und Stützen für einsturzgefährdete Häuser. Daneben Spezialwerkzeug für die Menschenrettung. Auch verschiedenste Geräte zum Anheben schwerer Lasten sind Bestandteil der Beladung. Sie werden benutzt, um Betontrümmer oder verunglückte Fahrzeuge anzuheben. Spezialgeräte zum Ziehen von Lasten gehören ebenfalls zum Spektrum des Fahrzeuges. Das Highlight hier: die fest im Fahrzeug verbaute Seilwinde, die direkt fünf Tonnen, mit Hilfe von einfacher Umlenkung wie beim Flaschenzug bis zu 10 Tonnen ziehen kann. Der Schutz der Helfer ist ebenfalls wichtig: Im GKW vorhandene Pressluftatmer ermöglichen das Atmen selbst bei dichtem Rauch, Staub und giftigen Gasen. Die THW-Kräfte erhielten bei der Übergabe der LKW bei der Firma Freytag in Elze (Niedersachsen) eine Einweisung in das Fahrzeug, den Aufbau und die verbaute Technik, wie beispielsweise die Seilwinde. Beim neuen GKW fallen der flache Blaulichtbalken und der größere Kabinenraum sofort ins Auge. Das Fahrzeug verfügt über eine LED-Umfeldbeleuchtung und einen LED-Lichtmast für sicheres Arbeiten bei Dunkelheit. Auch sonst weiß das neue Fahrzeug der Bergungsgruppe zu überzeugen. Viele der Aluschubladen können komplett dem Aufbau entnommen werden, auf einen Wagen mit Ballonreifen aufgesetzt und die Ausstattung wie mit einer Schubkarre bewegt werden.  Die Halterungen zur Sicherung der Ausstattung sind flexibler ausgelegt, um der Vielfalt an Gerätetypen im THW gerecht zu werden. 

Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit rund 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.


Um die Einsatzbereitschaft gewährleisten zu können, benötigt das THW die Mitarbeit interessierter Bürgerinnen und Bürger. Mithelfen kann jeder ab 10 Jahren. Eine weitere Altersgrenze gibt es nicht. Die Ausbildung der THW-Helfer erfolgt durch den Ortsverband an dessen Dienstveranstaltungen oder durch Lehrgänge an den THW-Ausbildungszentren in Hoya und Neuhausen. Der erste Technische Zug (1.TZ) des Ortsverbandes Stolberg führt seine Ausbildungsdienste Montagsabends ab 18.30 Uhr durch.

Kontakt: ov-stolberg@thw.de oder 02402-24708.

Der Ortsverband Stolberg sucht aber nicht nur neue engagierte Helfer für den ersten Technischen Zug (1.TZ), sondern auch jüngeren Nachwuchs, der in der THW Jugend spielend im Team helfen lernen möchte. Die Jugenddienste finden 14-tägig Freitagabends ab 17:30 Uhr statt. Alle Diensttermine können dem Terminkalender unter www.thw-stolberg.de entnommen werden.

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Text: Wolfgang Geicht

Bilder: Tim Kutsch


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung. Bilder: Tim Kutsch




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